Was denn noch?

 

Kommen wir zu den Feinheiten, nämlich der Typografie. Unter dem Menüpunkt Einfügen befindet sich ganz rechts der Punkt Symbol. Bei Klick öffnet sich eine Palette an Schriftzeichen. Zuerst will ich euch aber die unter dem zweiten Reiter, Sonderzeichen, versteckten und für uns Autoren wichtigen Zeichen vorstellen.

Gleich der erste, der Geviertstrich, ist von Interesse. Man kennt ihn auch als Gedankenstrich. Er ist um einiges länger als der Bindestrich und wird von Word gern automatisch umgewandelt, sobald man Leerzeichen, Bindestrich, Leerzeichen eingibt - nur leider nicht immer. Und nicht genug damit, sollte man das dumme Teil auch noch mit einem weiteren Sonderzeichen an das vorhergehende Wort pappen: dem geschützten Leerzeichen.

Das findet ihr in derselben Liste etwas tiefer. Dieses Zeichen, das bei sichtbaren Absatzmarken aussieht wie der Kringel bei °C, klebt Worte oder Zeichen aneinander, sodass sie nicht getrennt in die nächste Zeile umbrechen können. Stellt euch vor, ihr hättet die berühmten drei Punkte ... so weit am Zeilenende, dass sie in die nächste Zeile rutschen. Das sähe ziemlich bescheuert aus, wenn ... die Zeile so begönne. Oder wenn 3 km getrennt würden. Immer dann setzt man ein geschütztes Leerzeichen.

Das letzte Zeichen, mit dem ich euch nerven will, ist bzw. sind die Auslasspunkte. Es gibt nämlich einen Unterschied, ob man einfach nur dreimal den Punkt drückt (das sind drei Zeichen, probiert es mal mit dem Cursor aus) oder die Auslasspunkte setzt. Das ist nur ein Zeichen! Oh, und natürlich solltet ihr auch die mit dem geschützten Leerzeichen ans vorhergehende Wort kleben.

Tipp: Wem all diese Tastenkürzel viel zu kompliziert sind: Man kann am Ende über Suchen und Ersetzen arbeiten. Unter Erweitert-Sonderfomat lassen sich all diese lästigen Zeichen bequem ins Ersetzen-Feld einfügen. Geschütztes Leerzeichen-Gedankenstrich sieht dann so aus: ^s^=

Und so sehen diese Zeichen im Text aus, wenn man die Absatzmarken sichtbar stellt.

Sodele, die Anführungszeichen. Viele von euch verwenden ja die Klassiker, die Word einem automatisch vorgibt: „“

Verlage verwenden dagegen die Doppelpfeile, auch Guillemets oder Chevrons genannt.

«» = Französischer Buchsatz, Guillemets

 

»« = Deutscher Buschsatz, Chevrons

Diese Zeichen findet ihr ebenso wie die einfachen Pfeile ›‹ für Zitate oder derlei unter den Symbolen im Bereich Einfügen. (Die Bildbeispiele helfen hoffentlich beim Suchen: Lateinisch 1 erweitert und allgemeine Interpunktion)

Wer sich für diese Zeichen ebenfalls keine Tastenkürzel merken möchte, kann folgenden Weg bei Suchen und Ersetzen gehen:

„ ersetzen durch 888» (aus einem mir unerfindlichen Grund klappt das nur, wenn man mindestens ein Zeichen vor das Chevron setzt. Ihr könnt auch jede beliebige andere Zahl nehmen, die ihr sicher nicht im Text verwendet habt). Anschließend suchen nach 888 und ersetzen durch nichts. Für das schließende Anführungszeichen dieselbe Prozedur.

Oh Katastroph mit dem Apostroph! Was habe ich lange rumgedoktert, bis ich den korrekten Apostroph endlich gefunden habe. Word fügt einem grundsätzlich ein falsches Zeichen ein, es ist zum Haareraufen. Hier findet ihr das richtige (das sinnigerweise Right Single Quotation Mark genannt wird):

Fast vergessen: die Silbentrennung. Für einen professionellen Buchsatz solltet ihr sie unbedingt durchführen. Im Bereich Absatzformatierung habe ich ja schon gezeigt, wie man diese Möglichkeit überhaupt erst aktiviert. Im Bereich Seitenlayout findet ihr dann die Option, zwischen automatisch und manuell zu wählen. Automatisch - klar - geht viel schneller, ist aber gerade bei exotischen Namen bisweilen problematisch. Für meine Ägyptenromane mache ich die Silbentrennung immer manuell, um keinen Blödsinn wie He- miunu zu bekommen (Korrekt ist die Trennung Hem- iunu). Na ja, da bin ich Perfektionist. In den meisten Fällen sollte die automatische Trennung ausreichen.

Wenn ihr euer Manuskript so weit formatiert habt, gibt es noch ein Letztes zu tun (ja, ich höre euch stöhnen, aber leider gehört auch dies dazu): Der jeweils erste Absatz eines Kapitels und nach einer Unterbrechung (* oder Ähnliches) wird ohne Einzug gesetzt. Ihr erinnert euch, wie wir in Absatzformatierung den Sondereinzug für die erste Zeile eingestellt haben? Genau dieser muss am Kapitelbeginn wieder auf 0 gesetzt werden bzw. auf Kein Einzug. Nervige Arbeit, die man sich etwas erleichtern kann:

Einen Absatz markieren und die Einstellung vornehmen. Absatz markiert lassen und Rechtsklick mit der Maus. Dann auf Formatvorlagen und Auswahl als neue Schnellformatvorlage speichern. Dann könnt ihr die entsprechenden Absätze einfach und schnell von Standard auf eure neue Vorlage Kein Einzug (oder wie auch immer ihr sie genannt habt) umformatieren.


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